Es kommt mir oft so vor, dass das mit der Freiheit irgendwie verdreht ist:
Das große Ziel ist die physische und materielle Freiheit – Stichwort finanzielle Unabhängigkeit und freier Konsum. Und das wird ja auch „real“ als „Freiheit“ erlebt.
Gleichzeitig kann heute wieder beobachtet werden, wie sehr das Denken abhängig ist und sich auf Andere beruft – wie viel Unfreiheit gerade im eigenen Denken und Empfinden festzustellen ist
Für mich wäre gesund, wenn es genau andersherum ist:
Das große Ziel ist im Denken und Empfinden frei und selbstbestimmt zu sein – Stichwort eigene Gedanken. Ich will versuchen, die Welt aus meiner Wahrnehmung und der kritischen Auseinandersetzung mit dem um mich herum, in eigenem Ringen zu durchdringen. Das ist ja (der Veranlagung nach) jedem Menschen möglich.
Gleichzeitig bin ich physisch und materiell immer mit anderen verwoben und darauf angewiesen, das andere für mich Kartoffeln anbauen, Computer herstellen und Häuser bauen (das kann ich persönlich alles nicht). Ich bin angewiesen auf das Zusammenwirken vieler Menschen, so wie sie auf mein Mitwirken angewiesen sind (hier sehe ich die Abhängigkeit – obwohl auch hier im Bezug auf die Freiheitsfrage noch genauer geschaut werden könnte/müsste). Und das wird nicht „real“ erlebt, obwohl es bereits real ist: die wirtschaftliche „Abhängigkeit“ ist eine Tatsache die mit Tricks und falschen Begriffen grandios verschleiert und geleugnet wird.
Auf welcher Ebene wollen wir zusammen wirken und uns verbrüdern / verschwestern?
Auf welcher Ebene wollen wir frei sein und unabhängig?
(Und was heißt das für ein Bedingungsloses Grundeinkommen?)
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