Angefangen mit Yumendo begleitet mich die Bildungsfrage bis heute, mit Zwischenstationen wie z.B. dem HandlungsSpielRaum. Denn, wie wir jungen Menschen begegnen und wie wir die Räume gestalten in denen sie sich diese Welt vertraut machen – oder auch nicht – gehört für mich zum Wesentlichsten. Was es eigentlich bedeutet, Mensch zu sein und was wir mit „leben“ meinen, wird an dieser Stelle sehr deutlich.
Unweigerlich gehört die Bildungsfrage für mich zusammen mit einer Institutionskritik – die mich ebenfalls seit Yumendo begleitet – eben weil die Institution für mich immer das, was ich unter „leben“ und „Mensch sein“ verstehe, wenigstens behindert, in der Regel eher systematisch verhindert.
So war klar, dass Bertrand Stern und ich uns gut verstehen, als wir uns vor 5 Jahren kennenlernten. Auf seine Frage, ob ich nicht Lust hätte, einen Film über Bildungsvisionen zu machen, sagte ich damals leichtfertig „ja“.
Bertrand, der sich als Philosoph in Theorie und auch Praxis seit 50 Jahren, quasi sein ganzes Leben, mit Bildung und Instituationalisierung beschäftigt, war es ein Anliegen, der ausgeprägten Schulkritik mit etwas Visionärem zu begegnen. Da brauchte er mich gar nicht zu überzeugen: lebe ich doch schon immer intensiv mit Barkhoffs Aussage: „Die Angst vor einer Zukunft, die wir fürchten, können wir nur überwinden durch Bilder von einer Zukunft, die wir wollen.“.
Für mich ist es nicht überraschend, dass CaRabA das mit Abstand größte Projekt meines Lebens ist, wo es konsequent weiter führt, woran ich die 10 vorangegangenen Jahre gearbeitet habe und gleichzeitig alles das zusammenfasst und auf den Punkt bringt, was mir in meiner Arbeit ein Anliegen ist! Erlebnishaft, nicht argumentativ, etwas erfahrbar zu machen, was noch nicht ist, aber sein kann, weil es als Potential in jedem Menschen veranlagt ist – das ist mein Anliegen mit CaRabA. Und anschließend dazu ins Gespräch zu kommen, wie wir gemeinsam eine Welt gestalten können, in der dieses Potential nicht nur irgendeine Rolle spielt, sondern die entscheidende Gestaltungskraft überhaupt ist.
Deshalb habe ich mich auf den Wahnsinn dieses Projektes eingelassen: weil ich glaube und hoffe, dass Erfahrungsräume und das Gespräch darüber, was leben eigentlich sein kann, zu einer Zukunft beitragen die wir wollen. Welche Rahmenbedingungen braucht es, vor allem bei jungen Menschen, damit von Anfang an erlebbar wird, das leben kein abstraktes Konzept ist sondern die existenzielle Verbindung mit sich selbst und der Welt wie sie sein will und ist?
Wann hören wir endlich auf, jungen Menschen beibringen zu wollen, was leben ist? Sie wissen es am besten!
Alle Details zu dem Projekt CaRabA unter: www.caraba.de.