„Freie Kinder zu schaffen, wird die vornehmste Aufgabe dieses Jahrhundert (20. Jhd.!) sein. Ihr Sklaventum ist schrecklich und schwer; es beginnt, noch ehe sie geboren werden, und endet damit, dass sie schließlich Erwachsene und Eltern, das heißt wieder Unterdrücker von neuen Kinder werden. Wie die Verhältnisse heute liegen, kann man ruhig sagen, das sowohl die guten wie die schlechten Schulen unrecht haben dem Kinde gegenüber. Sie verkennen das Kind überhaupt, sie gehen von einer falschen Voraussetzung aus, von der Voraussetzung des Erwachsenen, der sich dem Kind überlegen fühlt, statt zu erkennen, dass es Streben der größeren Menschen war, dem Kind in gewissen Augenblicken gleich und ebenbürtig zu sein.“
Rainer Maria Rilke aus: (Rilke, R. M.: Sämtliche Werke, herausgegeben von E. Zinn, Bd. 5: Worpswede-Rodin-Aufsätze. Frankf. a. M. 1965, S. 586f.)
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